Geldspritze gegen schwere Atemwegs-Infektionen: Die Europäische Investitionsbank (EIB) und der Tübinger Biopharma-Spezialist Atriva Therapeutics, haben heute eine Finanzierungsrunde über 24 Mio. EUR geschlossen, um die Entwicklung und klinische Prüfung einer neuartigen Therapie zur Behandlung schwerer Infektionen der Atemwege zu erleichtern.

RNA-Viren verursachen Krankheiten wie Influenza, SARS und COVID-19. In präklinischen Studien wurde nachgewiesen, dass Atrivas ATR-002, ein orales kleines Molekül, die Virusvermehrung von SARS-CoV-2 blockiert. Dies macht es zu einer dringend benötigten Therapieoption für Patienten mit mittelschweren bis schweren COVID-19-Symptomen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Behandlung von Virusinfektionen der Atemwege

ATR-002 wurde speziell zur Behandlung von Virusinfektionen der Atemwege durch Hemmung von MEK entwickelt, einem Wirtszellfaktor, der für die Replikation verschiedener RNA-Viren, einschließlich des Influenzavirus und SARS-CoV-2, erforderlich ist. Atrivas präklinische Studien, die an den Universitäten Tübingen und Münster durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass die MEK-Hemmung durch ATR-002 auch die SARS-CoV-2-Replikation verhindert.

Zusätzlich zu seiner antiviralen Wirksamkeit zeigt ATR-002 eine zweite vorteilhafte Wirkung: Der MEK-Inhibitor konnte die proinflammatorische Cytokin- und Chemokinexpression in Zellen signifikant verringern. Zytokine und Chemokine sind Proteine, die die Immunantwort im ganzen Körper koordinieren. Bei Patienten mit COVID-19 könnte ATR-002 einen Zytokinsturm und das damit verbundene Fortschreiten der Krankheit zu einem lebensbedrohlichen Zustand verhindern.

Dieser doppelte Nutzen, die antivirale Aktivität und die Immunmodulation, positionieren ATR-002 als vielversprechenden therapeutischen Kandidaten.