Die Universität Stuttgart und ihr Forschungscampus ARENA2036 setzen in einem Kooperationsprojekt mit Nokia und dem Fraunhofer IPA neue Qualitätsmaßstäbe für eine Forschungsinfrastruktur mit dem Mobilfunkstandard 5G. Als erstes universitäres Forschungsgebäude in Baden-Württemberg erhält die Forschungsfabrik ARENA2036 der Universität Stuttgart eine für alle Forschungspartner zugängliche 5G-Infrastruktur.

Nokia Technologie befindet sich bereits seit Juni 2020 im 5G Live-Betrieb

Das mit Nokia Technologie realisierte Testfeld befindet sich bereits seit Juni 2020 im 5G Live-Betrieb. Das Netz funkt im 3800 MHz Frequenzbereich und deckt eine Hallenfläche von mehr als 4000 m² sowie eine anschließende Außenfläche ab. Anwendungen können somit im Innen- und Außenbereich getestet werden. Ein Standortwechsel ohne Verbindungsunterbrechung ist ebenfalls möglich – eine wichtige Voraussetzung für viele Anwendungsbereiche.

Infrastruktur für Industrie 4.0,-Forschungsprojekte

Die Infrastruktur wird zahlreiche Forschungsprojekte in den Bereichen Industrie4.0, moderne Produktionstechnik, verteilte Systeme, Kommunikationstechnologie und mobile autonome Systeme ermöglichen. Das Kooperationsprojekt mit einer Laufzeit von vier Jahren startete im Oktober 2020. Nokia wird das 5G-Netz entsprechend den Anforderungen der Industrieanwendungen in Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern kontinuierlich weiterentwickeln und optimieren.

Die Projektpartner verfolgen insbesondere zwei Hauptziele: Zum einen sollen industrielle Anwendungsfälle, die bisher nur verkabelt oder mit großen Einschränkungen bei der Mobilität und Flexibilität möglich waren, mit der 5G Infrastruktur realisiert werden. Zum anderen sollen zusätzliche neuartige Ansätze und Anwendungsfälle in Abstimmung mit den verschiedenen beteiligten Akteuren erprobt werden.

Indoor-Lokalisierung mit 5G

Dabei werden die Teilnehmenden Themenfelder wie die Forschung an neuen Ansätzen für Indoor-Lokalisierung mit 5G-Technologie, mobile Videoanwendungen mit hoher Datenrate, die Analyse der Technologie-Limits in Bezug auf einen Einsatz in Industrieumgebungen, die Echtzeit-Konfiguration von Produktionssystemen sowie Anwendungen mit hohen Sicherheitsanforderungen, beispielsweise für fortgeschrittene Mensch-Roboter-Kollaborationssysteme bearbeiten.

Austausch mit Transferzentrum 5G4KMU des Fraunhofer IPA

Die Kooperationspartner planen auch, mit weiteren Akteuren zur Ausgestaltung der 5G-Infrastukur zusammenzuarbeiten, um Synergieeffekte zu nutzen und die Pionierarbeit sichtbar auszubauen.

So wird auch ein Austausch mit dem Transferzentrum 5G4KMU des Fraunhofer IPA angestrebt, das derzeit mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg auch ein 5G-Testbed aufbaut und auf die Förderung von Kleinen und Mittelständigen Unternehmen (KMUs) bezüglich der Nutzung von 5G-Systemen abzielt.